Mittwoch, 25. Februar 2009

Mardi Gras 2009

So, ich bin soeben vom Mardi Gras, dem größten Karnevalsfest in Nordamerika zurückgekehrt. Der Mardi Gras ist im Grunde ähnlich zum Karneval, den wir in Deutschland feiern. Mardi Gras wird jedes Jahr um die gleiche Zeit wie in Deutschland gefeiert und findet in New Orleans, Louisiana, statt. Es gibt generell viel mehr Paraden, teilweise am Tag 4 - 5 verschiedene. Anstatt Süßes schmeissen die Wagen allerdings Perlenketten, die hier "Beads" genannt werden. Die Beads werden wirklich in allen Größen und Variationen geschmissen (in Massen). Die Ketten sind vor allem bei Frauen sehr beliebt und dementsprechend kann man seine Ketten dann auch abends im French Quarter für "bestimmte Dinge eintauschen" (Ich lasse das mal hier so unkommentiert stehen ;-) ).

Ich bin mit Dave und Josh runter nach New Orleans gefahren. Am Samstag bin ich dann gleich mit Dave in der Parade of the Gemini als Jongleure mitgegangen. Leider sind die Bilder alle nicht optimal geworden. Aber auf alle Fälle war es super super lustig. Wir haben etwa 4 Stunden gebraucht um die Strecke zu bewältigen (wir waren übrigens fast die einzige "Gruppe" zu Fuß. Ich habe die vier Stunden fast durchjongliert und war dementsprechend auch am Ende ziemlich K.O.
Sonntag/Montag haben wir dann die Paraden in New Orleans gesehen und haben auch u.a. New Orleans besichtigt. Dienstag (Fat Tuesday) ist der einzige Tag an dem alle Leute verkleidet sind. Im Unterschied zu den Kostümen in Deutschland sind die Kostüme hier teilweise vielfältiger, teilweise traditionsvoller (mit Masken etc.) und auch deutlich nudistischer. Soll aber nicht heißen, dass es deswegen viel besser ist. (auch nicht schlechter!)

Die Paraden waren super, ich habe ca. 1 Tonne "Beads" gefangen, mit denen ich jetzt gar nicht weiß, was ich damit anfangen soll, und habe ansonsten auch viel Spaß gehabt. Leider gab es auch dieses Jahr wieder mehrere Schießerrein (ich habe gestern von vier Stück gehört, darunter auch einige tödlich). Aber Schießerreien gibt es hier jedes Jahr in Mardi Gras.

Ansonsten ist New Orleans eine sehr sehr schöne Stadt französischem Styls. New Orleans ist einfach die Stadt des Jazzes. Und Jazzmusiker sieht man sehr viele auf den Straßen. Man sieht aber auch noch massenhaft leere oder halbzerstörte Häuser von Hurricane Kathrina 2005.

Donnerstag, 19. Februar 2009

Tierische Plagen

Die Saison läuft. Ich hatte anfang der Woche eine Global Challenge mit einer Collegegruppe aus Kanada. Das Wetter war glücklicherweise anfang der Woche richtig richtig warm, sodass ich wieder richtig Lust auf die fanzen Programme bekommen habe. Von Mittwoch bis Freitag habe ich ebenfalls eine Global Challenge mit ca. 70 Sechsklässler aus Texas. Das ist teilweise sehr anstrengend...

Neben den vielen Kindern die wir seit dieser Woche wieder auf der Ranch haben, haben wir einige Plagen mit verschiedenen Tiergruppen. Vor allem Stinktiere sind derzeit überall aktiv und haben sich sogar ein Haus als Brutplatz ausgesucht. Derzeit sprayen die Tiere alles voll. Auch Waschbären laufen wieder öfters herum.

Weniger eine Plage, sondern viel mehr eine Freude sind die vier neuen Ziegenbabys die am Freitag und am Sonntag geboren wurden. Die sind wirklich richtig niedlich!

Samstag geht es für mich dann für fünf nach nach New Orleans. Ich werde dort als Jongleur in der Mardi Gras Parade teilnehmen ;-)
Nicht einmal 24 Stunden alt.
Wenn Schweine bowlen...

Freitag, 13. Februar 2009

Zurück auf der Ranch

Das fünftägige Zwischenseminar in Charleston, South Carolina ist vorbei. Es war richtig nett, entspannend und ich habe viele verschiedene Projektstellen, wo andere Freiwillige arbeiten, kennen gelernt. Charleston wird mir als eine der schönsten Städte Amerikas im Gedächtnis bleiben. Am Mittwoch waren wir in der Halle des alten Sklaven Markts. Damals war Charleston neben New York die Stadt, in der die meisten Sklavenschiffe ankamen und Sklaven aus Afrika mitbrachten. Die Stadt hat historisch deswegen viel zu bieten und ist auch ansonsten von ihrem Flair ziemlich ähnlich zu einer holländischen/französischen Stadt.

Ich hab zum ersten Mal Delfine in freier Natur gesehen (leider habe ich keine wirklich guten Bilder geschossen...). Die sind wirklich richtig nah am Ufer teilweise nur so 10 Meter drinnen im Meer. Richtig klasse.

Am letzten Abend hat mich und Darian noch das Puzzlefieber gepackt und wir haben bis tief in die Nacht an einem unglaublich hässlichen 1000er Puzzle gehockt, das so etwa 200 - 300 weiße Stücke hatten, wo man eigentlich nur zufällig ausprobieren konnte. Aber wir haben es dann kurz nach Mitternacht fertig bekommen.

Heute auf der Ranch hatten wir Valentinstags-Party. Einige Päärchen mussten an einer Art Quizshow teilnehmen. Das war sehr witzig. Ansonsten gibts auf der Ranch nicht viel Neues: Oh doch, die ersten Ziegen haben Junge bekommen. Außerdem haben wir jetzt mit zehn anderen Freiwilligen ein Kickball-Team aufgestellt und das zur Arkansas Kickball Season angemeldet. Yeah, endlich wieder etwas Sport...

Hier noch die versprochenen Fotos vom Zwischenseminar:
Das Haus in dem wir gewohnt haben, direkt am Strand
Sonnenaufgang überm Meer
mit Cornelis auf dem Schiff
Delfine!
wir deutschen Freiwilligen (Josh, Kevin, Matze, Darian, Cornelis und ich v.l.n.r.)
das hässliche Puzzle, das wir kurz nach Mitternacht dann noch noch bezwungen haben!

Dienstag, 10. Februar 2009

UCC Meeting in South Carolina

Ich melde mich hiermit aus Charleston, South Carolina vom UCC Meeting. Alle long-term Freiwilligen treffen sich hier fünf Tage um Erfahrungen und Eindrücke aus den verschiedenen Projektstellen auszutauschen. Wir sind hier 26 Freiwillige, darunter wir zehn deutschen Freiwilligen, ein Freiwilliger aus Frankreich, Ungarn und Kanada und der Rest kommt aus den USA. Die Leute sind hier auch vom Alter total geschmischt, Ed aus den USA z.B. ist bestimmt schon an die 70 Jahre alt.
Wir wohnen auf Islands of Palms direkt am Meer in einem großen Haus. Der Strand ist wirklich schön und es ist auch fast schon Badewetter. Wir brauchen etwa 50 Meter zum Strand. Ansonsten macht natürlich Islands of Palms seinem Namen alle Ehre: Es gibt Palmen in Hülle und Fülle.
Geleitet wird das Seminar von Mary Schaller-Blaufuß die Freiwilligenkoordinatorin der UCC, mit der ich vor allem vor meinem Dienst schon viel Kontakt hatte und die auch den ganzen Kram mit dem Visum etc. geregelt hat.

Neben einigen Arbeitsphasen haben wir hier aber auch viel Zeit zum Relexen, Entspannen und zum austauschen. Die Projektstellen von den anderen sind super vielfältig, von Projektstellen die in New Orleans Tornadoopfern helfen, bis hin zu Behindertenprojekte in Missouri. Die Stellen sind über die ganze USA verteilt.

Heute morgen war ich mit Cornelis, der auch aus Aachen ist und in Philadelphia arbeitet, am Strand den Sonnenaufgang sehen. An den Ostküsten der Erde ist der Sonnenuntergang ja immer direkt überm Meer. (An der Nordsee in Holland ist das ja nicht so!). Das war sehr sehr schön. Heute nachmittag sind wir dann zum Fort Sumter gefahren. Das Fort Sumter liegt auf einer kleinen Insel vor Charleston im Atlantik und war das Fort wo der Civil War (Bürgerkrieg) damals in Amerika ausgebrochen ist. Hier ist damals der erste Schuss zwischen Konföderation und Union gefallen. Das war super interessant.

Die Insel kann man nur mit einem Schiff erreichen. Auf der Schiffsfahrt haben wir u.a. auch ganz viele Delfine gesehen. Da ich aber leider mein Übertragungskabel in Arkansas habe liegen lassen, kann ich euch die Fotos, die ich gemacht habe, erst am Wochenende hier auf den Blog stellen.

Freitag, 6. Februar 2009

Neue Freiwillige

Seit anfang dieser Woche sind ungefähr 10 - 15 neue Freiwillige hier auf der Ranch und seitdem ist auch irgendwie wieder mehr Leben auf der Ranch. Die Häuser sind nun teilweise komplett voll und es ist nochmal schön neue Leute kennen zu lernen. Es sind allerdings nur neue weibliche Freiwillige, leider kein einziger männlicher Vertreter, sodass wir mit fünf Jungs unter den ca. 25 anderen weiblichen Freiwilligen deutlich in der Minderheit bleiben.

Seit Montag läuft auch wieder das Trainingsprogramm, dass ich ja schon im September direkt nach meiner Ankunft durchlaufen habe. Das Ganze machen wir jetzt hier ein zweites Mal durch. Mittwoch haben wir auch wieder bei Eiseskälte (unter 0°C) im Global Village geschlafen. Auch wenn ich richti gefroren hab, war es trotzdem richtig nett mit Lagerfeuer und Gitarre einen schönen Abend zu haben. Heute Nachmittag war ich wie damals auch schon in Little Rock in der Zentrale und habe mir das alles ein zweites Mal angeschaut.

Heute abend fahre ich nochmal nach Little Rock, weil wir dort von einer ehemaligen Mitarbeiterin (Emily) zu einer Party eingeladen worden sind. Ich hoffe es wird gut.

Sonntag morgen gehts für mich dann erneut auf Reise. Ich werde für eine Wache nach Palm Island in South Carolina zum UCC Meeting fliegen. Dort werde ich auch die neun anderen deutschen Freiwilligen nach nun gut schon sechs Monaten das erste Mal wieder sehen (wobei Rafael hab ich ja noch im November besucht). Ich freue mich jetzt schon auf South Carolina.

Sonntag, 1. Februar 2009

Super Bowl 2009

Es war das Ereignis, auf das ich seit mehreren Tagen schon gewartet habe: Der Super Bowl 2009 zwischen den Pittsburgh Steelers und den Arizona Cardinals. Da ja leider "mein" Team, die Tennessee Titans in der ersten Playoffrunde gegen Baltimore verloren haben, habe ich den Cardinals ganz feste die Daumen gedrückt. Die Cardinals haben zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte den Super Bowl erreicht, vor allem auch wegen ihrem jungen außergewöhnlichen Wide Receiver Fitzgerald, der mit Quarterback Kurt Warner in den Playoffs teilweise die Spiele alleine entschieden hat. Trotz alledem waren die Cardinals klarer Underdog gegen die Steelers, die schon 2006 den Super Bowl gewonnen haben.

Das Spiel begann für die Cardinals relativ unglücklich. Nach dem ersten Quarter lag Arizona mit 3 - 0 hinten und Pittsburgh konnte im zweiten Quarter sogar auf 10 - 0 erhöhen. Kurz vor der Halbzeit standen die Cardinals mit einem Yard vor dem Touchdown, doch Warners Pass wurde von Harrison abgefangen, der damit einen unglaublichen 120 Yard Touchdown hinlegte. Anstatt das Spiel auszugleichen, lagen die Cardinals nun deutlich hinten.

Doch die Cardinals erholten sich und erstmals trat auch Fitzgerald aus seinem Schatten heraus: Touchdown. Langsam aber sicher kämpften sich die Cardinals durch zwei Touchdowns und einem Security in den letzten drei Minuten an die Stellers ran. 20 - 16 für die Stellers. Noch zwei Minuten zu spielen, Warner wirft einen weiten Pass zu Fitzgerald, der unglaublich das Ei in der Endzone fängt: Touchdown! Cardinals takes the lead! Ich war die Hütte am Rocken, konnte nicht mehr sitzen, war nur noch am feiern... bis dann doch noch 23 Sekunden vor dem Ende die Steelers noch zurückschlugen und mti einem weiteren Touchdown 27 - 23 die Cardinals schlugen und den Super Bowl 2009 gewinnen...

Trotz dem anfänglichen Frust, muss ich sagen: Es war eines der spannensten Spiele, die ich die letzten Wochen gesehen habe (und dabei schaue ich jede Woche Football). Mit dem Super Bowl geht nun auch die Saison zuende... Leider... Denn damit muss ich nun jedes Wochenende auf Fottball verzichten und wahrscheinlich werde ich auch in nöchster Zeit kein Football mehr sehen können, da man ja bei uns in Deutschland kein Football empfängt...

Harrison fängt Warners Pass ab und macht einen 120 Yard Rushing Touchdown.

Quarterback Ben Roethlisberger mit Steelers Coach Mike Tomlin