Mittwoch, 29. Oktober 2008

Es wird bitterkalt...

Seit letzter Woche ist das Wetter hier in Arkansas schlagartig umgeschlagen: Es ist eisigkalt. Ich muss mir jetzt schon jeden Tag vier Pullover anziehen, ne dicke Jacke, Handschuhe und ne Mütze, um nicht während der Arbeit draußen zu erfrieren. Diese Nacht war es erstmals unter 0° Grad und es gibt hier nun den ersten Frost. Charles meint schon, dass es dieses Jahr eines der kältesten Jahre der Geschichte in Arkansas sei und dass es sicherlich im Winter auch schneien würde (das ist relativ selten). Naja mit einem Blick auf den Wetterbericht lässt sich allerdings sagen, dass es nächste Woche wieder wärmer werden soll, mittags dann wieder an die 25° Grad. Das hört sich schonmal besser an.

Am Montag morgen war hier in der Universität of Central Arkansas in Conway (dort wo ich am Samstag den Halbmarathon gelaufen bin) eine Schiesserei. Zwei Studenten sind tot, 18 und 19 Jahre alt, eine dritte Person verletzt. Der Täter wurde noch nicht ermittelt, die Polizei hat aber nun zwei Tatverdächtige festgenommen. Hammer hart... Eine Freiwillige die hier in Conway wohnt, hatte bei ihrem Freund auf dem Campus übernachtet und die mussten sich bis Montag nachmittag einschliessen. Errinnert schon irgendwie alles an Columbine Highschool oder Erfurt.

Gestern habe ich mit Neal einen Hasekäfig gebaut, der auf zwei Bambusschienen läuft und der unten auf dem Boden Draht hat, damit die Kaninchen sich nicht einbuddeln können. Klappt ganz gut, wobei man sagen muss, dass sich die Kaninchen mehr über sich selbst gefreut haben, als über den Käfig (siehe Fotos)Am Abend habe ich dann noch mit Kristy, Billy und Neal Abendessen gekocht. Fragt mich nicht wie das Zeug heißt, das war irgendsonen Zeug, dass man mit Burgern gegessen hat. War aber lecker. Und dann haben wir noch Quiddler gespielt, das ist in der Art wie Scrabble nur mit Karten. Und (!) ich hab mich ziemlich gut geschlagen (nur Neal hatte am Ende mehr Punkte). War aber alles in allem ein super netter Abend.

Dann habe ich heute morgen meine theoretische Motorradführerscheinprüfung bestanden. Fehlerlos. Jetzt darf ich offiziell ein halbes Jahr lang Motorrad fahren (lernen) und dann irgendwann im Frühjahr nächsten Jahres die praktische Prüfung ablegen. Sehr schön, jetzt muss ich nur noch wen finden, der mir sein Motorrad dafür ausleiht ;-).

Ich bin nun übrigens wieder im alten Haus. Internet läuft und auch ansonsten ist hier alles in Butter. Meine Toilette war heute morgen verstopft, hab mir dann irgendwo nen Pümpel gekrallt und die Verstopfung behoben. Jetzt läufts wieder.

Sonntag, 26. Oktober 2008

Handshake mit Bill Clinton und mein erster Halbmarathon

Es gibt manchmal Tage, da habe ich hier nicht viel Neues zu berichten, dann wiederum gibt es Tage wo ich ganze Romane über die letzten Geschehnissen schreiben könnte. Die letzten 48 Stunden gehören dabei sicherlich zu Zweitem. Aber alles der Reihe nach:


Donnerstag: Ich habe Donnerstag Abend mit Krity meinen ersten Pumpkin (Kürbis) für Halloween präpariert. Erst haben wir die Riesenviecher ausgehöhlt und dann jeweils ein Kunstwerk daraus gezaubert. Krity hat ein Vampir-Schwein in den Kürbis geschnitzt, während ich einen Jongleur gebastelt habe. Ich hoffe man kann es erkennen, wir hatten leider nur eine Kerze. Ich bin auf alle Fälle zufrieden. Es war ein super spaßiger Abend.


Freitag: Ich bin relativ spontan mit Bob und Conny, einem älteren Rentnerehepaar aus Tennesee nach North Little Rock auf eine Obama-Wahlveranstaltung gefahren. Wir waren zwei Stunden zu früh dort, haben aber dadurch optimale Plätze gehabt. Direkt erste Reihe vor dem Podium. Es wurde ganz viel Wahlzeug verteilt, sodass ich nun stolzer Besitzer eines Obamabuttons und eines großes „Obama 08“ Wahlkampfplakat bin. Barack Obama war selber nicht dort, dafür war aber niemand geringeres als Ex-Präsident Bill Clinton da. Es waren richtig viele Leute dort, aber ich stand halt in der ersten Reihe, ca. 3 Meter vom Podium entfernt und habe massenhaft Bilder geschossen. Nach seiner Rede ist er dann runtergekommen und hat den Leuten Handshakes gegeben. Ja und dann haben sich die Weltgrößen, Alex Koerfer und Bill Clinton die Hand gereicht. Ein Traumbild, nur leider hat keiner ein Photo gemacht (ich hatte keine Hand mehr frei).


Freitag Nacht: Milan Koerfer ist geboren worden. Ich bin zum zweiten Mal Onkel geworden! Wahnsinn! Gratulation an die Eltern: Daniel und Jenny


Samstag: Ich bin meinen ersten Halbmarathon in Conway gelaufen. Bin dafür morgens um 5:30 Uhr aufgestanden und bin dann mit Alicia, die sich freundlicherweise bereit erklärt hatte mich um diese unmenschliche Uhrzeit nach Conway zu fahren, zum Start gefahren. Es war bitter, bitter kalt, und ich bin mit zwei T-Shirts plus dickem Pullover gelaufen. 8 Uhr war der Start, und ich war mir am Anfang nicht ganz sicher, welches Tempo ich gehen sollte. Es waren für verschiedene Zeit Pacemaker eingesetzt und ich habe lange überlegt, ob ich mit dem Pacemaker für 2 Stunden oder mit dem für 1:55 laufen soll. Habe mich dann mutig für den mit 1:55 entschieden. Meine Beine waren super und ich habe dann nach etwa 4 Meilen gemerkt, dass 1:55 zu langsam für mich ist. Ich hab dann Gas gegeben. Habe dannn irgendwann den Pacemaker für 1:50 überholt und habe am Ende sogar fast noch den mit 1:45 eingeholt. Endzeit: 1 Stunde und 48 Minuten.


Ich habe dann lange auf die Siegerehrung gewartet, ich hatte drauf spekuliert eventuell in meiner Alterklasse U20 unter den ersten Drei zu sein. Am Ende war ich in U20 leider „nur“ Vierter und damit habe ich leider keinen der wunderschönen Pokale bekommen. Der Drittplatzierte war nur ein paar Minuten vor mir ins Ziel gekommen und hätte ich das vorher gewusst, dass der nur knapp vor mit liegt, und hätte ich nicht soviel Zeit am Anfang verbummelt, hätte ich den sicherlich auch noch gepackt. 1:40 kann ich sicherlich das nächste Mal knacken. Naja habe dann im Finisherbereich richtig gut gegessen: Pizza etc. und bin dann mittags nach Hause. Achja: Ich habe ein Longsleeve-Shirt und eine Medaille bekommen.


Am Abend bin ich dann mit ein paar anderen Freiwilligen nach Little Rock in den Zoo gefahren. Dort war „Boo in the Zoo“. Sprich der ganze Zoo auf Halloween geschmückt. Es gab (nicht besonders viel) Süsigkeiten umsonst, ansonsten war es aber eher mager und letztendlich haben sich die 5 $ Eintritt nicht gelohnt. Man hat keine Tiere gesehen und wirklich spektakulär war das alles nicht.


So letzte Worte: Sonntag ziehen wir wieder zurück ins alte Haus. Dort ist jetzt wieder alles picko bello. Wir erwarten, dass wir ab Dienstag wieder Internet im Haus haben.

Donnerstag, 23. Oktober 2008

Sonst so

Ich komme gerade von der Arbeit (fast 19:00 Uhr). Habe Dave beim Hausbau geholfen. Ein paar Worte zu Dave. Dave ist ca. mitte dreißig, wohnt immer ein halbes Jahr in seiner Wohnung in New York City und dann wieder ein halbes Jahr hier in Perryville. Manchmal arbeitet er auch auf der Ranch, das aber eher selten. Mit Dave verstehe ich mich super, wahrscheinlich auch deswegen, weil er, hach der Zufall willst, Jongleur ist und sein Geld in New York mit Jonglieren verdient. Wir beide haben öfters zusammen jongliert, ich bin zwar noch deutlich besser als er, aber er lernt schnell. Ich will ihm passen etc. beibringen. Naja er baut gerade hier in Perryville ein Haus und ich hatte ihm angeboten ihm zu helfen. Gestern hatte er mich angerufen und gefragt ob ich ihm helfe einen Kanal für die ganzen Elektroleitungen zu buddeln. Dave werde ich auf alle Fälle nächstes Jahr in New York besuchen gehen und dann jonglieren wir dort was und verdienen mächtig Kohle... muhahaha.

Wollte Mittwoch morgens meine theoretische Fuehrerscheinpruefung machen, war dann auch, wie ein wahrer Deutscher puenktlich dort, musste dann aber an einem Schild lesen, dass alle Pruefungen diese Woche ausfallen wuerden. Na super... Naja hoffentlich naechste Woche. Hab mir da nämlich extra für freigenommen.

Ansonsten kann man glauben, dass wir hier auf der Ranch Volleyballsaison haben. Wir haben uns hier auf ner Wiese nen Volleyballfeld gebaut. Richtig mit viel Sand usw. Macht super Bock und wir spielen jetzt immer um 17:30 Uhr jeden Tag.

Eigentlich gibts nicht viel neues zu berichten. Aja doch. Olivias Eltern (hatte euch schon mal von denen erzaehlt) haben Olivia wie jeden Monat ein riesen Paket geschickt. Meistens sind da immer Kiloweise Cookies drin, doch diesmal hat die Mum fuer jeden von uns vieren im Haus 3 Pakete Cookies gebacken (das reicht für Jahre aus). Habe also nun drei volle Tueten Cookies. Ausserdem hat sie mir ein T-Shirt von den Missouri Tigers (das ist das Footballteam in Missouri) geschickt und Haribo Gummibaerchen. ICh weiss gar nicht was ich sagen soll. Irgendwie muss ich mich bei der noch bedanken.

Mir gehts ansonsten ganz gut, bin ein bisschen gestresst wegen der Arbeit aber ich hoffe, dass sich das bald wieder legt. Diese Woche haben wir nicht soo mega viele Gruppen hier, sodass man dann fuer Projects eingeteilt wird. Hoert sich toll an, ist aber meistens stundenlang Kieselsteine schippen, irgendwelche Loecher ausgraben, Dinge von A nach B schleppen oder sonst irgendein Schwachsinn. Ich bin fest davon ueberzeugt, dass die Sachen teilweise nur da sind, um die Leute an Tagen wo nicht soviel los ist, beschaeftigt zu halten. Das nervt manchmal und kotzt hier irgendwie jeden an, wenn man projects hat. Aber naja, muessen wir halt alle mal nen Tag pro Woche durch. Ich glaube das liegt auch daran, dass wir glaube ich so 2 - 3 Freiwillige im Education Department zuviel sind. Die Ranch hatte mit mehr Gruppen gerechnet, die sagen hier schon alle, dass das das schlechteste Jahr in der Geschichte waere, wahrscheinlich wegen den gestiegenen Benzinpreisen. Naja und daher ist man dann halt an einem Tag in der Woche so ca. ohne Gruppe... Naja morgen hab ich wieder ne sechste Klasse aus Oklahoma hier. Wir also nicht langweilig und stupide, sondern hoffentlich wieder spassig.

Montag, 20. Oktober 2008

Die Ruhe nach dem Sturm

Ich hatte letzte Woche ein wirklich anstrengendes Programm und musste von Freitag abend bis Sonntag abend eine ca. 80 Mann starke Gruppe aus Indiana betreuen und durch das Global Challenge führen. Die Gruppe war aber einsame klasse, richtig tolle Menschen dabei und habe sogar am Ende mit zwei Jungs die Mailadressen ausgetauscht. Die Gruppe aus Indiana fährt jetzt seit Sonntag wieder 23 Stunden zurück nach Hause; da sieht man mal, wo die Gruppen hier alle her kommen. Auf alle Fälle war es zwar anstrengend, aber dafür habe ich ganz tolle Leute kennen gelernt.
Gestern abend habe ich mich dann noch mit Dave getroffen. Wie der Zufall es will ist Dave Jongleur und verdient sein Geld als Statuejongleur direkt im Centralpark in New York City. Er ist so mitte dreißig. Im Winter kommt Dave allerdings immer auf die Ranch und arbeitet dann hier für ein paar Monate bevor er im Frühling wieder hoch nach New York fährt. Dave baut gerade ein Haus hier in Perryville und hat vor, das Haus bis zum Frühling fertig zu bekommen. Wenn ich Zeit habe, werde ich ihm dabei helfen. Er hat mir gestern sein Haus gezeigt, es ist super schön, zwei Etagen mit einer tollen Innenveranda (Wände nach draußen alle aus Glas, toller Ausblick). Momentan wohnt er in einem Trailer. Wir haben gestern etwas jongliert, da Dave noch nie mit einem anderen Jongleur jongliert habe, habe ich ihm ein paar Basics in der Partnerjonglage beigebracht. War ganz nett. Danach hat er noch für uns zwei Abendessen gekocht, wir haben noch zwei Stunden gequatscht. War ein sehr netter Abend.

Heute hatte ich eigentlich wegen dem harten Wochenende frei. Jay musste allerdings um 4:00 Uhr nachts nen Flieger am Airport in Little Rock nehmen und hatte mich gefragt, ob ich ihn hinfahren könnte. Hab ich dann auch gemacht, hab mich ein paar Mal in Little Rock verfahren, war aber dann so gegen 8:00 Uhr wieder zuhause und hab dann noch bis 12:00 Uhr geschlafen. Heute mittag hab ich dann zum ersten Mal etwas für mich alleine jongliert. Hab gestern bei Dave irgendwie wieder Lust drauf bekommen. Naja und ansonsten werde ich jetzt mal schauen, was der Tag noch so bringt. Diese Woche ist auf alle Fälle entspannt, weil ich diese Woche einen Tag mehr frei habe als sonst.

Freitag, 17. Oktober 2008

Den Wasserbüffel bei den Hörnern packen,

... sollte man lieber nicht. Denn dass kann böse enden. Dafür kann man die Wasserbüffel ganz toll reiten, man kann sie zwar nicht steuern wie ein Pferd, sprich sie bestimmen, wo sie mit dir hin latschen, aber das macht nichts. Man nimmt einen guten Anlauf und springt mit voller Kraft auf den Riesenrücken. Ich hatte erst mega Respekt den eventuell weh zu tun, oder die zu erschrecken, aber wahrscheinlich spüren die das nicht einmal.

Dienstag, 14. Oktober 2008

Petit Jean Nationalpark

"Arkansas - The Natural State" darf man hier an jeder Ecke lesen und lange habe ich "Natural" eher mit den Wörtern "Ländlicher" oder "Weite" assoziiert. Ich war am Sonntag allerdings mit meinen Hausbewohnern Olivia, Emily, Lauren und Josh im Petit Jean Nationalpark, der erste Nationalpark in Arkansas (gebaut 1907). Naja und hier ist die "Natur" wirklich unglaublich toll und es macht unglaublich Spaß und Freude hier durch die Berge zu Wandern. Ich will gar nicht mehr darüber sagen, sondern möchte hier die Bilder für sich sprechen lassen:


Ansonsten hatte ich die letzten Tage ziemliche Zahnschmerzen. Meine Weissheitszähne kommen heraus. Die Zahnschmerzen sind heute schon ein wenig besser geworden. Beim Essen muss ich halt nur aufpassen, dass ich moeglich nichts mit den Weissheitszaehnen kaue. Man kann die Zaehne nun schon richtig gut sehen, ein wenig Zahnfleisch liegt noch ueber einer Ecke, aber ansonsten liegen sie jetzt beide frei. Mal abewarten wie das sich jetzt entwickelt.

Ich habe weiterhin kein Internet im Haus, muss also immer hier hinfahren (Education Department) und mich hier an einen der freien PCs setzen. Ansonsten gehts mir eigentlich ganz gut, habe gestern und heute keine Programme mit Kids gehabt, sondern hab was in der Werkstatt gebastelt. Habe heute mit Neal einen neuen Heukasten für die Ziegen gebaut. Das Bauen macht mir echt Spass und Neal und ich waren am Ende richtig Stolz auf unsere kleinen Bauten, dass wir uns gleich zu den Ziegen dazu gesellt haben :-)

Samstag, 11. Oktober 2008

Challenge Appartment

Ich bin nun endgültig in das sogenannte Challenge-Appartment umgezogen. Das Challenge-Appartment liegt etwas abseitig gelegen am Ende der Ranch und ist halt direkt in der großen Halle wo auch sonst die Challenge Course abgehalten werden. In neben den großen Nachteilen, dass es halt sehr abgelegen ist und kein Internet besitzt, gefällt mir das Appartment sehr gut. Ich habe hier ein riesengroßes Zimmer für mich alleine (Eigentlich ist das Zimmer ein Dreibettzimmer und dementsprechend riesig), zwei eigene Bäder für mich alleine mit supermoderner Dusche etc. und eine kleine TV Ecke mit Couch, wobei ich allerdings nur einen einzigen Sender empfange: NBC, den Sportsender wo ich am Wochenende dann immer schön Football gucken kann, hehe.

Der Dachbau im alten Haus geht aber zügiger voran als erwartet und das Dach ist mittlerweile schon fertig. Jetzt muss nur noch die eingerissene Wand etc. erneuert werden. Vielleicht ziehe ich nächste Woche schon wieder ins Volunteer House.


Ich habe diese Woche auch zum ersten Mal Post bekommen (u.a. auch aus Deutschland). Die Post braucht etwas, aber es kommt anscheinend doch alles an… Am Donnerstag hatten wir an einem super schönen Platz im Wald unser monatliches Ranchmeeting. Wir haben zusammen gegessen, gefeiert, Volleyball gespielt und uns prächtig unterhalten. Hatte dabei auch ein sehr interessantes Gespräch mit Bob und Lyle. Beide sind um die 60 oder 70 und kommen seit vielen Jahren schon immer halbjährig auf die Ranch. Bob ist ebenfalls in der UCC aktiv und kennt daher viele der anderen Projektstellen in den USA. Ich habe mich lange mit den beiden unterhalten und beide sind wirklich richtig fit für ihr Alter. Man trifft hier auf der Ranch aber nur solche lieben und aktiven Menschen! Lyle ist auch derjenige der mir das Traktorfahren beigebracht hat.


Ansonsten war ich in dieser Woche mit ein paar Freiwilligen in Little Rock und war u.a. auch in einem riesigen Gitarrenladen. Hammer wie viele Gitarren dort einfach rumstehen. Erst wollten die mir dort verbieten Fotos zu machen, als ich denen aber mit voller Euphorie erzählt habe, dass ich aus Deutschland bin und noch nie so etwas gesehen hätte, fanden die das lustig und erlaubten mir Fotos zu machen.


Am Mittwoch sind alle Mitarbeiter aus dem Education Department ins zweite Global Village eingezogen. Aber nicht über Nacht. Im Global Village 2 sind die Regionen Tibet, Mozambique und Deltaregion südlich des Mississippi vertreten. Das Programm heißt hier Global Passport und die Teilnehmer leben hier normalerweise vier Tage. Wir waren allerdings nur für 12 Stunden dort um einen kleinen Einblick zu bekommen. Ich war in der Mozambiquefamilie. Ich werde den Global Passport nicht leiten, weil wir dieses Jahr nur noch zwei Gruppen haben, die dieses Programm machen werden.


Ansonsten hab ich wieder viele Fieldtrips gemacht, mehrere Global Challenges und Gateways im Global Village 1. Die Global Gateways sind oft auch am Wochenende und daher musste ich auch die letzten beiden Wochenende durcharbeiten, genauso wie nächstes. Aber dieses hab ich ausnahmsweise mal frei ;-)


Samstag, 4. Oktober 2008

Palin-Bingo und andere Kuriositäten

Da man mittlerweile in unserem Haus alle elektrischen Geräte abeschaltet hat und wir morgen früh in ein abgelegenes Häusschen ziehen müssen, sitze ich nun erstmals mit meinem Laptop im Community Center. Das Internet ist zwar hier fast noch langsamer als in unserem Haus, aber hauptsache es läuft.

Am Mittwoch war hier die große Vize-Präsidenten-Debate. Joe Biden (Delaware, Vizepräsidentschaftskandidate der Demokraten) vs. Sarah Palin (Alaska, Vizepräsidentschaftskandidatin der Republikaner). Ich hab mit ein paar anderen diese Hochdramatische Debatte angeschaut und da hier auf der Ranch die meisten Volunteers Demokraten wählen, haben wir anlässig dazu "Palin-Bingo" gespielt. Sarah Palin soll anscheinend in ihren Rede typische Floskeln haben, die sie bei jeder Rede von sich gibt. Naja und diese Floskeln werden in ein Bingofeld eingetragen und dann verfolgt man die Rede. Lässt Palin dann einen dieser Sprüche von sich, darf man das Feld durchstreichen. Wer zuerst fünf in einer Reihe hat, ruft: "Palin-Bingo" und ist der Sieger der Debatte.

Die Debatte ansonsten war sehr interessant und ich hab nun wirklich einen guten Blick dafür bekommen, was die einzelnen Kandidaten unterscheiden, und was jeweils McCain und Obama in ihrem Programm umsetzen wollen.

Neben dem morgendlichen FieldTrip, der überigens glaube ich bisher der absolut beste von mir war, hab ich dann nachmittags das neue Global Village 2 gestrichen, was wir dann alle am Mittwoch neu einweihen werden. Abends bin ich dann mit Neal noch zum Badesee geradelt. Eigentlich wollten wir den Sonnenuntergang dort sehen, aber da wir so lange arbeiten mussten, haben wir es nicht mehr rechtzeitig geschafft. Naja war trotzdem lustig und wir sind dann halt im dunkeln geschwommen.

Heute ist das Wetter zum ersten Mal seit langem nicht so pralle. Heute morgen musste ich wegen Blitzen und Donnern mit meinen Kids drinnen bleiben. War trotzdem ganz cool, hab ein paar schöne Spiele und Acitivities mit denen gemacht und ich glaube am ende hat niemand vermisst, nicht draußen die Kletterwand etc. gemacht zu haben.

Achja ich hab gestern zum ersten Mal eine Ziege gemolken. Ist gar nicht so schwer, wenn man weiß wie es geht.

Mittwoch, 1. Oktober 2008

Umzug am Wochenende

Heute habe ich einen Off-Day, sprich ich habe heute frei. Dafür muss ich allerdings Samstags und Sonntags arbeiten. Ich hatte gestern Traktor-Training. Wir brauchen einige Freiwillige die den Traktor für die Rundfahrten fahren können und dafür habe ich mich halt auch gemeldet. Der Traktor ist ganz lustig, hat insgesamt 12 Gänge, von denen man aber eigentlich immer nur den 6. und 7. Gang braucht. Die Geschwindigkeit stellt man per Hand an einem Hebel ein und ansonsten rollt das Teil ohne dass man irgendwas drückt. Bei den teilweise sehr engen Kurven muss man besonders aufpassen, weil man die so groß wie möglich fahren muss (man hat ja noch ca. 20 Meter Anhänger mit den Besuchern dran). Aber ich hab mich ganz gut geschlagen, und darf jetzt erstmal zwei Woche testweise mir den Traktor zum Üben ausleihen. Danach muss ich eine praktische und schriftliche Prüfung ablegen, weil ich halt Besucher transportiere und dass deswegen halt alles etwas strenger ist als mit den Trucks und Golfcards.

Wir haben heute dann auch erfahren, dass wir am Sonntag hier schon rausmüssen und für drei Wochen in das Gebäude an der Kletterwand ziehen müssen. Mal sehen wie es dort aussieht, aber dort werde ich vorrübergehend erstmal kein Internet haben. Deswegen kann es sein, dass ich mich die nächsten drei Wochen nicht immer so oft melde. Nach drei Wochen ziehen wir aber hierhin wieder zurück.

Heute abend fahre ich mit ein paar Freiwilligen nach Conway. Ich will in einen "Hatstore" (Hutgeschäft) und mich mal nach nem Cowboyhut umsehen :-) Wenn ich schon hier bin, muss ich auch nen Cowboyhut haben ;-)